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Letzte Chance für eine moderne Hebammenausbildung in Deutschland
Deutscher Hebammenverband fordert Zustimmung des Bundesrates

06.11.2019 - 13:43 Uhr Worms, 06.11.2019. – Am kommenden Freitag entscheidet der Bundesrat über die Reform der Hebammenausbildung. Deutschland setzt damit als letzter Mitgliedstaat eine EU-Richtlinie um. In allen anderen Ländern der Europäischen Union werden Hebammen bereits an Hochschulen ausgebildet. In Deutschland betrifft diese Reform jährlich rund 1.000 Hebammen, darunter laut Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler 185 in Rheinland-Pfalz.

Mit einem Antrag forderte der rheinland-pfälzische Landtag die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene für eine schnelle und nachhaltige Reform der Hebammenausbildung hin zu einer Akademisierung einzusetzen. „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, meint Ingrid Mollnar, Vorsitzende des Hebammen-Landesverbandes RLP.

„Denn mit Blick auf Europa bedeutet die bisherige Hebammenausbildung ein niedrigeres Qualifikationsniveau. Solange die europäischen Standards nicht umgesetzt sind, werden unsere Kolleginnen künftig in anderen europäischen Ländern nicht automatisch anerkannt. Das mindert ihre Karrierechancen und steht dem Bekenntnis zu Europa entgegen“, betont Mollnar. „Wissenschaftliches Arbeiten gehört heute zum Arbeitsalltag der Hebamme.

“ Kontrovers diskutiert wird die Höhe der Kosten für die Hebammenausbildung. Laut Bundesgesundheitsministerium werden die Kosten zur unmittelbaren Umsetzung des Gesetzes geschätzt einen zweistelligen Millionenbetrag nicht überschreiten. Die Mehrkosten ab dem ersten vollständig akademisierten Jahr für den Bund und die Private Krankenversicherung liegen unter einem einstelligen Millionenbetrag, für die gesetzlichen Krankenkassen wird mit einem unter zweistelligem Millionenbetrag gerechnet.

DHV-Präsidiumsmitglied Yvonne Bovermann stellt die Bedeutung der Reform für die Hebammenversorgung in Deutschland heraus: „Der Gesetzentwurf ist in einem langen und intensivem Dialogprozess mit der Bundesregierung, den Ländern und dem Bundestag zustande gekommen. Wir sollten eine moderne Ausbildung unserer Hebammen nun schnellstmöglich auf den Weg bringen.“

Kontakt und weitere Informationen:
Deutscher Hebammenverband e. V.
Pressestelle
Telefon: 030/3940 677 30
E-Mail: presse(at)hebammenverband.de



Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit rund 20.000 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Hebammen in den Frühen Hilfen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.


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